Die FSME ist eine Hirnhautentzündung (Meningitis) mit Gehirnentzündung (Enzephalitis), die durch Viren verursacht wird. Die Infektion mit den Viren erfolgt in der Regel über den Stich einer befallenen Zecke.
Zecken leben vor allem in Laubwäldern mit üppigem Unterholz und kommen in der ganzen Schweiz bis auf einer Höhe von zirka 2000 Meter über Meer vor. Sie ernähren sich von Tier- und Menschenblut und können beim Stechen verschiedene Krankheitserreger übertragen. Neben Frühsommer-Meningoenzephalitis FSME können Zecken auch Lyme-Borreliose oder die viel selteneren Krankheiten Ehrlichiosen und Rickettsiosen übertragen.
Sieben bis vierzehn Tage nach dem Stich einer infizierten Zecke kann es zu einer ersten Krankheitsphase mit grippeartigen Symptomen kommen. Beim Grossteil der Patienten treten jedoch keine Krankheitszeichen auf. Bei 5 bis 15 % der Erkrankten kommt es nach einem beschwerdefreien Zeitraum zum Befall des zentralen Nervensystems mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Lichtscheu, Schwindel, Konzentrations- und Gehstörungen. Diese können Wochen bis Monate andauern. Bei einem Teil der Patienten können Lähmungen der Arme, Beine oder Gesichtsnerven auftreten und zu bleibenden Behinderungen führen. In zirka 1 % der Fälle mit neurologischen Symptomen verläuft die Krankheit tödlich.
In den letzten Jahren ist in der Schweiz ein deutlicher Anstieg an FSME-Infektionen zu verzeichnen, deren Ursachen wahrscheinlich vielfältig sind: günstige klimatische Bedingungen für Zecken, und Wetter, welches die Menschen vermehrt ins Freie lockt. Zecken gibt es auf der ganzen Welt. In der Schweiz haben sich die Gebiete in welchen sich Personen mit dem FSME-Virus infiziert haben ausgeweitet. Nur die Kantone Genf und Tessin wurden bisher weitgehend verschont. Daher gilt die ganze Schweiz mit Ausnahme dieser beiden Kantone als FSME-Risikogebiet.
Zur Vorbeugung gegen FSME steht eine sichere und gut wirksame Impfung zur Verfügung, welche Sie direkt in der Apotheke in Anspruch nehmen können. Diese ist für alle Personen empfohlen (im Allgemeinen ab dem Alter von 6 Jahren), welche sich in einem Risikogebiet gegenüber Zecken exponieren (ganze Schweiz ausser die Kantone Genf und Tessin). Ergänzend sind die allgemeinen Schutzmassnahmen gegen Zecken zu beachten: gut abschliessende Kleidung und das Meiden von Unterholz. Hilfreich sind ausserdem Schutzmittel für die Haut und Insektizide für die Kleider. Bei Fieber oder anderen Symptomen nach einem Zeckenstich sollte man einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.
Wie der Name bereits ausdrückt, tritt die FSME vor allem im Frühsommer oder während des Sommers allgemein auf. Daraus abgeleitet ergibt sich der Winter als idealer Zeitpunkt für eine Impfung. Die Impfung ist aber selbstverständlich auch während den anderen Jahreszeiten möglich. Für eine vollständige Grundimmunisierung gegen FSME durch Impfung sind drei Injektionen (Impfungen) im Abstand von einigen Monaten erforderlich, wobei nach zwei Injektionen bereits ein zeitlich begrenzter Schutz besteht.
Quelle: Bundesamt für Gesundheit BAG